Bahnunfall im Riesbergtunnel zwischen Graste und Netze in der Gemeinde Lamspringe
Umfassendes Übungsszenario mit dem Rettungszug der DB Netze aus Hildesheim, besetzt von der Berufsfeuerwehr Hildesheim und ehrenamtlichen Kräften aus dem Stadtgebiet, drei Zügen der Gemeindefeuerwehr Lamspringe und weiteren Kräften aus Sibbesse, Bad Salzdetfurth und Freden (Leine)
(ga) Um 23:30 Uhr wurden die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde Lamspringe durch die Sirenenalarmierung aus dem abendlichen Geschehen gerissen: Ein aus Richtung Hildesheim kommender Personenzug (BR 648) entgleiste aufgrund eines technischen Defekts im Riesbergtunnel in km 49,000 und blieb anschließend dort stehen. Der Zug fängt Feuer. Das Zugpersonal des Personenzugs setzt einen Notruf ab. Es werden mehr als 20 verletzte Personen gemeldet.
Die Übung wurde, so der stv. Kreisbrandmeister des Landkreises Hildesheim, Heiko Bartels, „nicht aus der Bereitstellung gefahren, doch eine Übung, die mit einer Vorlaufzeit von 6 Monaten vorbereitet wird, bleibt selten im vollkommen Verborgenen.“ Aufgrund der Komplexität des angenommenen Einsatzes bestand die Lage aus vier Einsatzabschnitten: die ausrückbereiten Züge melden die Stärke bei der Einsatzleitung und werden am Nord- und Südportal eingesetzt; der Auftrag lautet Brandbekämpfung und Menschenrettung. Das ManV-Szenario blieb hierbei ausdrücklich unberücksichtigt. Aufgrund der Wasserförderung über lange Wegstrecken an beide Tunnelportale war die Nachalarmierung weiterer Einheiten erforderlich – der Bereitstellungsraum wurde auf dem REWE-Markt-Parkplatz in Lamspringe ausgeschildert.
Nach erfolgter Streckenfreigabe durch die Notfallmanager der Deutschen Bahn erfolgten Brandbekämpfung und Menschenrettung unter Einsatz von diversen technischen Hilfsmitteln, die der stationäre Teil des Rettungszuges bis dicht an die Einsatzstelle brachte. Mit 20.000 Litern Wasser war auch gelichzeitig eine unmittelbar verfügbare Löschwasserreserve vorhanden. Die Verletzungen wurden im Rahmen einer Triage bewertet und der Abtransport zum Pendelteil des Rettungszuges organisiert. Von hier aus erfolgte der Transport zur Nordseite des Tunnels und die fiktive Übergabe an den Rettungsdienst.
Nachdem die vielfältige und sorgfältig konzipierten und ausgearbeiteten Übungsziele erreicht war, meldete der Einsatzleiter, Lamspringes Gemeindebrandmeister Ralf Kasten, „Einsatzende“. Gegen 05:00 Uhr wurde nach sorgfältiger Kontrolle des Streckenabschnitts pünktlich zur Wiederaufnahme des Bahnverkehrs sie Strecke „frei“ gemeldet..
Die noch in der Nacht durchgeführte erste Nachbesprechung zeigte ein insgesamt positives Bild: „Die Bürgerinnen und Bürger können sich sicher fühlen.“ zieht der der stv. Kreisbrandmeister ein erstes Fazit. Lediglich einige Kleinigkeiten in der Kommunikation und Zusammenarbeit bedürfen eines Feintunings, das in einer ausführlichen Nachbesprechung nach Auswertung der Einsatz- dokumentation besprochen wird. Neben Vertreterinnen und Vertretern des Kreistages und der Verwaltung, mit Landrat Bernd Lynack und demLeiter des Amtes für Katastrophenschutz, Torsten Köhler, an der Spitze waren Mitarbeitende der Regionalpresse und der Bürgermeister der Gemeinde Lamspringe, Andreas Humbert, interessierte Gäste in dieser Nacht.
Text: Hilko Gatz (designierter) Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverband Hildesheim
Fotos: Philip Kasig, (KFV-Einsatzdokumentation)